Die Praxis

Um einen „guten“ Homöopathen zu erkennen würde ich folgendes beachten:
– Er/Sie nimmt sich Zeit (eine klassische Anamnese dauert ca. 2-3 Std.)
– Er/Sie ist in diesem Bereich spezialisiert.
Man sollte wissen, das es etwa 10 Jahre dauert um sich im Bereich der klassischen Homöopathie einen guten Wissensstamm anzueignen.
Das gleiche gilt auch für die Traditionelle chinesische Medizin (TCM), der indischen Medizin Ayurveda und vielen anderen Naturheilverfahren.
Wenn ein Arzt oder Heilpraktiker also alle möglichen Verfahren anbietet spricht dies nicht gerade für Qualität.

Sie kommen nun also in die Praxis, was müssen Sie mitbringen?
– Zeit und Sitzfleisch
– evtl. ihre Kranheitsgeschichte ab Geburt und Familienkrankheiten
– sich einlassen können

Die Anamnese
In der klassischen Homöopathie gibt es verschiedene Ansätze.
Wie der Therapeut arbeitet hängt also von seiner Ausbildung bzw. Spezialisierung ab (Bönninghausen, Sankaran, Herscue, Vithoulkas o.a.).
Bei der von mir zuletzt ausgeübten Sankaran-Methode geht es darum die Empfindung der „Krankheit“ so gut wie möglich zu schildern.
Dies ist für viele Menschen nicht einfach und bedarf eines guten „Zusammmenspiels“ zwischen Therapeut und Client. Gut beschrieben wird diese Arbeitsweise in Dr. Sankarans Buch: Die Empfindung in der Homöopathie. Um Ihr Konstitutionsmittel zu finden, also jenes welches ihrem Kranheitsbild (ihrer Empfindung) am ähnlichsten ist, kann es 2 oder gar 3 Stunden Gesprächszeit dauern. Dann gehen sie wieder nach Hause und der Therapeut wertet aus.

Die Auswertung
Zur Repertorisation verwendet der Therapeut meistens eine Software.
Diese professionellen Programme heißen z.B. RadarOpus, MacRepertory oder auch VitalQuest. Letzteres kann ich alleine zur Zeit aber nicht empfehlen. Es handelt sich hier um das von Sankaran entwickelte Programm, welches noch nicht über die breite Symptom-Zuordnung eines Standart-Repertoriums verfügt.
Die Auswertung kann aber auch per Hand z.B. mit dem Synthesis (siehe Buchtipp) gemacht werden. Die Repertorisation mit einem Computerprogramm spart aber immens Zeit.

Potenzen
Nach Dr. Sankaran bestimmt die Ebene der Empfindung die Höhe der Potenz. Ich habe meistens eine einmalige Gabe 3 Globuli einer C200 oder C1000 gegeben.

Follow Up
Das Folgegespräch nach ca. 2 bis 4 Wochen.
Hier schildert der Client was sich seit der Arzneimittelgabe getan hat.
Bestenfalls hat alleine die einmalige Gabe das „Problem“ behoben.
Wenn nicht oder nur teilweise eine positive Veränderung stattgefunden hat, muß der Homöopath entscheiden ob er evtl. eine andere Potenz gibt oder gar ein anderes Arzneimittel.